Während die Verbreiterung der Stereobasis mit einem Richtungsmischer, wie z. B. dem
ToolMod Richtungsmischer TM130m, frequenzunabhängig arbeitet, lässt sich mit dem MS-EQ die Basisbreite mit den vier vollparametrischen Equalizer-Bändern in den Frequenzbereichen anpassen, in denen sich die besten klanglichen Effekte ergeben. Die negativen Einflüsse einer Verbreiterung der Basis auf die Mono-Kompatibilität bleiben bei diesem Verfahren deutlich geringer. Obwohl der MS-EQ auch ohne Richtungsmischer mit hervorragenden Ergebnissen eingesetzt werden kann, ersetzt er den Richtungsmischer nicht, sondern stellt eine ideale Ergänzung dar.
Das Prinzip
Die vier EQ-Bänder arbeiten synchron, aber gegenläufig im M-Kanal und im S-Kanal. Durch einen Kippschalter mit 3 Stellung pro Equalizer-Band kann man wählen, ob die Regelung nur im S-Kanal, nur im M-Kanal oder kompensierend in M und S gleichzeitig erfolgt.
Bei einer normal breiten Stereo-Mischung hat das Signal des S-Kanals deutlich weniger Pegel und einen deutlich geringeren Anteil an niedrigen Frequenzen als das Signal des M-Kanals. Bei einer normal breiten Stereomischung ist die Stellung 'S' der Schalter die richtige Wahl. Eine Anhebung eines durch die Frequenz- und Güte-Regler bestimmten Bandes in der Stellung S führt zu einer Verbreiterung der Basis in diesem Frequenzbereich. Hierbei entsteht neben dem Einfluss auf die Basisbreite immer auch ein geringer EQ-Effekt, der umso größer wird, je höher der Pegel im S-Kanal in der Relation zum Pegel im M-Kanal ist. In der Mittelstellung 'M/S' der Schalter wird eine Anhebung im S-Kanal automatisch durch eine Absenkung im M-Kanal - und umgekehrt - kompensiert. Bei breiten Stereo-Mischung wird so der Effekt des EQ selbst ausgeglichen, sodass der Effekt auf der Regelung auf die Stereo-Basisbreite übrig bleibt. In der Stellung M der Schalter bewirkt die Regelung in erster Linie eine hörbare Filterung, die sich jedoch zusätzlich auf die Basisbreite auswirkt und nur auf die monofonen Anteile des Signals wirksam wird.
Die gerasterten 0 dB-Stellungen aller Boost-Cut-Regler sind präzise kalibriert, sodass nicht benutzte Bänder ohne Einfluss auf das Signal bleiben. In Verbindung mit einem zusätzlichen Richtungsmischer TM130, kann man in aller Regel nach einer Bearbeitung des Signals mit dem MS-EQ die frequenzunabhängige Basisbreite auf geringere Werte einstellen, was eine weitere Verbesserung der Mono-Kompatibilität bewirkt.
Analog dazu ist es ebenso möglich eine Zentrierung des Bassbereiches durch eine Absenkung im S-Kanal mit dem Low- oder dem Mid1-EQ einzustellen. Hier kann man mit dem Frequenz- und dem Güteregler den Einfluss exakt auf die Grundfrequenz von Bass und/oder Bass-Drum beschränken.