Der Mikrofonverstärker im ToolKit Channel Strip ist mit dem bewährten Haufe Eingangsübertrager bestückt, der auch im
ToolMod TM101 Mic-Pre und in den meisten Eingangsmodulen der adt-audio Studiomischpulte eingesetzt wird. Der Mic-Pre kombiniert Transparenz und Wärme in einer natürlichen und musikalischen Art und Weise. Technisch zeichnet sich der Mic-Pre des ToolKit Channel Strip durch eine Übersteuerungsreserve von + 30 dBu und eine Rauschzahl von weniger als 2 dB, auch bei kleinen Verstärkungen, aus. Die maximale Verstärkung ist 70 dB. Durch die Eingangsvordämpfung kann der Mikrofoneingang auch mit Line-Pegel-Signalen betrieben werden. Eine 48 Volt Phantomspeisung kann durch die Taste P48 eingeschaltet werden.
Der zusätzliche Line-Eingang hat einen vom Mikrofonverstärker völlig getrennten Eingangsverstärker und kann mit einem separaten Regler um +/- 20 dB geregelt werden. Die Taste LINE schaltet auf diesen Eingang um. Die Phasentaste dreht die Phase hinter den Eingangsverstärkern.
Die Filter-Sektion des ToolKit Channel Strip ist eine separate Baugruppe, die unabhängig vom Equalizer arbeitet. Die Filter liegen hinter der Phasentaste und werden durch FILT eingeschaltet. Der Low-Cut ist von 'Aus' (< 20 Hz) bis 600 Hz regelbar und hat eine Flankensteilheit von 24 dB/Okt.. Der High-Cut mit einer Flankensteilheit von 12 dB/Okt. läßt sich von 'Aus' (>20 kHz) bis 1.5 kHz regeln.
Der Compressor des ToolKit Channel Strip ist ein universell einsetzbarer VCA-Compressor, der durch eine Reihe von zusätzlichen Funktionen einen Lautheitsgewinn von 10 bis 15 dB ohne Verlust an Natürlichkeit ermöglicht. In der Ausführung entspricht der ToolKit Compressor weitestgehend dem
ToolMod TM112 Compressor. Zusätzlich zu den Reglern für die Standardfunktionen Threshold, Ratio, Attack, Release, Soft-Knee und Gain ist der ToolKit Compressor mit einer Crest-Umschaltung zur Anpassung der Charakteristik von Peak über einen Mittelwert bis zu RMS und einer Envelope-Schaltung für die Kompression von Basstönen ohne Pumpen und Verzerrung ausgestattet.
Die abschaltbare Autogain-Schaltung hält den Ausgangspegel unabhängig von den eingestellten Parametern konstant. Ein Side-Chain-Insert ermöglicht die Einbindung von externen Equalizern in den Regelkreis des Compressors. Der Side-Chain Insert wird durch die Taste INS-SC frei geschaltet. Die Taste SCL schaltet den Ausgang des Compressors auf den Side-Chain Eingang um und ermöglicht so eine einfache, gehörmäßige Kontrolle der Einstellung des externen Equalizers. Der Compressor liegt hinter dem Filter und vor dem Noise-Gate. Er kann durch die Taste POST-EQ hinter den Equalizer geschaltet werden.
Das Noise-Gate im ToolKit Channel Strip ist auf extrem schnelle Ansprechzeiten optimiert und kann auch mit sehr kritischen Signalen problemlos verwendet werden. Die vollparametrische Austattung mit Reglern für Threshold, Range, Attack, Release und Hold mit großzügig ausgelegten Regelbereichen machen das Noise-Gate zu einem universellen Werkzeug für die Hüllkurven-Bearbeitung - nicht nur beim Drum Recording.
Die in der Side-Chain des Noise-Gates integrierten Filter mit extrem großen Einstellbereichen und einer Flankensteilheit von 12 dB/Okt. ermöglichen eine klare Abgrenzung der Triggerung der einzelnen Mikrofone auch bei großem Übersprechen. Zusätzlich ist ein Key-Einschleifpunkt vorhanden, der sowohl für den Anschluss von externen EQs wie auch zur Steuerung des Gates verwendet werden kann. Über die Taste SCL (Side-Chain-Listen) kann man das Key-Signal direkt abhören. In der Ausführung entspricht das Noise-Gate im ToolKit Channel Strip dem
ToolMod TM116 Noise-Gate. Das Gate ist hinter dem Compressor angeordnet und kann durch die Taste POST-EQ hinter den Equalizer geschaltet werden.
Der 5-Band Equalizer des ToolKit Channel Strip ist völlig identisch mit der 20 dB-Ausführung des
ToolMod TM105 Equalizers. Der EQ kombiniert einen wahlweise im Shelving oder im Soft-Bell Mode nutzbaren Hi-EQ für seidige Höhen oder 'Druck' am oberen Ende des Audiobandes mit einem auf zwei Frequenzen schaltbaren Low-EQ, der als Bell-EQ mit geringer Güte ausgeführt ist und dadurch Anhebungen im Subsonic-Bereich verhindert.
Zusätzlich zu diesen Bändern, die vorwiegend für globale Bearbeitungen verwendet, gibt es drei vollparametrische EQ-Bänder, die mit dem Prinzip der aktiven Wien-Brücke von adt-audio arbeiten. Diese Schaltungstechnik kombiniert das klangliche Verhalten von passiven LC-Equalizern mit der stufenlosen Regelung von Mittenfrequenz und Filtergüte über große Bereiche. Die drei Bänder überstreichen den gesamten Audiobereich mit großen Überlappungen der einzelnen Frequenzbänder. Durch den bis 20 Hz herunter reichenden Low-Mid-EQ lassen sich die Grundfrequenzen von Kick-Drum und Bass selektiv bearbeiten. Druckvolle, transparente Bässe und eine klare Trennung von Bass und Kick-Drum werden dadurch einfach möglich. Das obere Mittenband läßt sich bis 25 kHz verstimmen und ermöglicht subtile Beeinflussungen der oberen Höhen.
Im Bereich des Equalizers sind auch die Schalter und Regler für den Einschleifpunkt und den zusätzlichen Ausgang OUT2 untergebracht. Der Einschleifpunkt liegt hinter dem EQ und kann durch die Taste PRE hinter das Filter geschaltet werden. Der Einschleifpunkt ist vollständig symmetrisch ausgeführt und hat, wie der gesamte Channel Strip, eine Übersteuerungsfestigkeit von + 30 dBu. Der Ausgang liegt immer auf der TRS-Buchse an, während der Einschleif-Eingang durch die Taste INS in den Signalweg geschaltet wird. Der zusätzliche Ausgang OUT2 liegt normalerweise parallel zum Hauptausgang, hinter dem Limiter. Durch die Taste INP kann er hinter den Eingangsverstärker geschaltet werden und arbeitet dann als 'Clean-Feed'. Der Regler für den zweiten Ausgang läßt sich durch die Taste FDR-ON einschalten.
Der Limiter im ToolKit Channel Strip liegt direkt vor dem Ausgangsverstärker. Der Threshold kann zwischen + 20 dB und - 8 dB geregelt werden. Die Attackzeit liegt im Bereich von ca. 20 µsec, sodass die zweite Halbwelle eines 20 kHz Signal bereits vollständig ausgeregelt wird. Die Releasezeit des Limiters wird programmabhängig geregelt.
Der Limiter wird durch die Taste LIM in den Signalweg geschaltet. Die Anzeige der Verstärkungsreduktion erfolgt durch eine 3-Farben-Leuchtdiode.