Der TM208 ist ein unkonventioneller Stereo Equalizer mit 4 Shelving Bändern und regelbarer Flankensteilheit. Bandbreite und Flankensteilheit einer Anhebung oder Absenkung lassen sich voneinander unabhängig regeln. Damit wird der TM208 zu einem äußerst flexiblen Werkzeug für die globale Bearbeitung von Stereo-Signalen.
Bei einem vollparametrischen Bell-EQ lässt sich durch die Regelung der Filtergüte zwar die Bandbreite verändern, jedoch ändert sich die Flankensteilheit immer mit der Bandbreite. Große Bandbreite führt unveränderbar zu geringer Flankensteilheit und umgekehrt. Will mein einen bestimmten Frequenzbereich beeinflussen und die Bereiche oberhalb und unterhalb dieses Bandes möglichst unbeeinflusst lassen, endet dies immer in einem Kompromiss.
Der 4-Band Shelving-EQ TM208 löst dieses Problem. Für jedes der 4 Bänder kann man neben der Anhebung oder Absenkung die Übergangsfrequenz und die Flankensteilheit voneinander unabhängig regeln. Damit ergeben sich umfassende Möglichkeiten für die Beeinflussung des Frequenzgangs, die mit Bell-EQ's nicht möglich sind.
Die Grafik links zeigt ein Beispiel für einen Boost von knapp 6 dB, der mit einer Absenkung im Subsonic-Bereich kombiniert ist. Für die Anhebung wird das Low-1 Band mit mittlerer Flankensteilheit verwendet. Die untere Begrenzung der Anhebung erfolgt mit dem Low-2 Band mit steiler eingestellter Flanke. Wenn die Boost-Cut-Regler beider Bänder auf gleiche Werte für Anhebung und Absenkung eingestellt werden, ergibt sich eine Veränderung, deren Bandbreite von den Einstellungen der Frequenzregler der beiden Bänder abhängig ist, während der Übergang in den Anstieg und den Abfall durch die Regler für die Flankensteilheit voneinander unabhängig bestimmt wird. Durch unterschiedliche Einstellungen für die Anhebung und Absenkung erreicht man, dass die Anhebung in eine Absenkung übergeht, wie dies im Beispiel in der Grafik der Fall ist. Hier ist die Anhebung von 6 dB mit Low-1 Band mit einer Absenkung von 10 dB im Low-2 Band kombiniert.
Die Grafik links zeigt den Frequenzgang bei einem steilflankigen Boost von 2 dB bei 1 kHz mit Low-1, kombiniert mit einer weichen Anhebung von 0.7 dB ab 100 Hz.
Die Grafik rechts zeigt den Einfluss der Einstellung der Flankensteilheit bei einem der beiden Low-Bändern. Die High-Bänder verhalten sich analog; hier erfolgt die Anhebung bzw. Absenkung zu höheren Frequenzen hin.